Nehmen wir an, ich möchte von Köln nach München reisen, weil ich dort einen Kaufvertrag abschließen möchte.
Wenn ein Kollege von mir sich gerade mal nicht mit UX oder seiner Familie beschäftigt, baut er aus klitzekleinen Schienen die Strecke für die klitzekleine Lokomotive seiner Modelleisenbahn. Klingt verrückt – und das finden wir auch – aber er hat sich so den Ausschnitt einer idyllischen Kleinstadt aus lauter Miniaturen geschaffen. Und so flieht er für einige Stunden aus dem Chaos der echten Welt, auf die wir UX-Designer täglich stoßen.
Solche Modelle gibt es nicht nur zum Anfassen, sondern auch als theoretische Modelle. Meistens kümmern sich dann nicht Hobby-Lokomotivführer oder UX-Designer um so was, sondern Wissenschaftler. In der Wissenschaft ist ein Modell der Versuch, ein vereinfachtes Abbild der Wirklichkeit zu erschaffen
- Ein Modell ist eine Abbildung. Es ist nicht die Realität. Somit ist es verständlich: Weil es Zusammenhänge greifbar macht, die wir sonst in ihrer Gesamtheit gar nicht anfassen oder sehen könnten.
- Ein Modell ist verkürzt. Es ist reduziert auf das Wesentliche. Somit ist es nützlich: Weil es genau den Detailgrad bietet, mit dem wir logische Schlüsse für unser eigenes Tun ziehen können.
- Ein Modell ist pragmatisch. Es ist vielseitig einsetzbar. Somit ist es nachhaltig: Weil wir es in verschiedenen Fällen immer wieder einsetzen können, ohne jedes Mal von null auf starten zu müssen.
Zu unserem Glück bietet die Psychologie solche allgemeinen Modelle für das Verhalten von Menschen bereits an. Aber für Design-Zusammenhänge ist das immer noch ein bisschen schwer zu händeln. Ungefähr so, wie wenn die Modelleisenbahn aus griffigen Duplo-Steinen gebaut wurde und nicht aus detailverliebten Modellbausätzen. Aber keine Sorge: Ich habe diese Transferleistung für euch übernommen. Drei Monate Masterarbeit und zahlreiche schlaflose Nächte liegen hinter mir, doch es hat sich gelohnt! Hier sind die 5 Faktoren, mit denen ihr das Verhalten der Nutzer in Zukunft besser einschätzen könnt.